1916-1945 Sitz der Evangelischen Frauenhilfe
Sitz der Evangelischen Frauenhilfe
Während der Zeit des Ersten Weltkrieges errichtete der Evangelisch-Kirchliche-Hilfsverein (EKH) auf dem Grundstück der heutigen Leistikowstraße 1 eine repräsentative Villa. Sie diente bis 1945 als Geschäftsstelle der „Evangelischen Frauenhilfe – Gesamtverein e.V.“. Der vom EKH gegründete Verein wurde nach der Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten 1933 in „Reichsfrauenhilfe“ umbenannt. Im Gebäude befanden sich außerdem die Redaktionsräume der Verbandspublikation „Der Bote“ und die Wohnräume des geschäftsführenden Pfarrers (Obergeschoss) sowie der Vikarin der nahegelegenen Bibelschule (Dachgeschoss).
Die Frauenhilfe sah ihre Aufgabe darin, die freiwillige sozialkaritative Arbeit von Frauen in den Gemeinden zu fördern. In Kursen vermittelte sie Kenntnisse in der Alten-, Kranken- und Säuglingspflege. Ebenso unterrichtete sie Frauen in der Bibelarbeit und organisierte Freizeit- und Erholungsangebote für Mütter.
2010 erarbeitete die Gedenkstätte unter dem Titel „Die Geschichte der Brandenburgischen Frauenhilfe“ eine Wanderausstellung sowie eine multimediale Onlineausstellung.
Informationen zur weiteren Nutzungsgeschichte:
1945-1991 Zentrales Untersuchungsgefängnis der sowjetischen Militärspionageabwehr
1945-1994 Geheimdienststadt "Militärstädtchen Nr. 7"
1994-2008 Bürgerschaftliches Engagement
seit 2008 Stiftung Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam