Sammeln, Bewahren und Erhalten
Sammeln, Bewahren und Erhalten gehören zu den Kernaufgaben moderner Museen und Gedenkstätten. Sammlungen bilden einen wichtigen Bestandteil der Arbeit und dienen Gedenkstätten für ihre Forschung und Ausstellungstätigkeit. Auch für die pädagogische Arbeit finden die gesammelten Objekte Verwendung. Insbesondere für Jugendliche bildet das haptische Erlebnis eines Originalobjektes eine Brücke in die Vergangenheit und kann so als Ausgangspunkt für das historische Lernen dienen.
Die Sammlungsobjekte gelangen als Schenkungen, Dauerleihgaben, Fundstücke oder als digitale Reproduktionen in die Gedenkstätte. Aufgrund fehlender Ankaufmöglichkeiten ist die Gedenkstätte besonders auf Zeitzeugen und Familienangehörige ehemaliger Häftlinge angewiesen, die persönliche Erinnerungsstücke, Fotos und Dokumente für die Arbeit bereitstellen.
Die Sammlung der Gedenkstätte besteht aus einer Vielzahl von zweidimensionalen und dreidimensionalen Objekten verschiedener Materialbeschaffenheit und Provenienz. Ausweise, Urkunden, Briefe, Tagebücher oder Postkarten aus sowjetischen Gulag-Lagern sind nur einige Beispiele aus dem umfangreichen Dokumenten-Bestand. Ergänzt werden sie durch eine umfangreiche Sammlung digitaler Reproduktionen. Ebenso von Bedeutung ist die Fotosammlung der Gedenkstätte. Sie besteht nicht nur aus jahrzehntealten Originalfotografien, sondern ebenso aus digitalen Abbildern.
Die Gedenkstätte verfügt ferner über eine bedeutende Sammlung dreidimensionaler Objekte. Fundstücke vom Gelände des ehemaligen „Militärstädtchen Nr. 7“ wie Hausnummernschilder oder Postkästen sind ebenso darunter wie wichtige persönliche Erinnerungsstücke ehemaliger Häftlinge. Zu den herausragenden Objekten zählen eine im Gulag-Lager Workuta getragene Wattejacke sowie heimlich angefertigte Alltagsgegenstände und selbstgebaute Holzkoffer aus den sowjetischen Strafarbeitslagern.
Die Gedenkstätte unterhält in ihrem Depot außerdem einen vielfältigen Medienbestand. Hierzu zählt nicht nur die Sammlung von Presseartikeln, welche die Berichterstattungen seit Gründung der Stiftung umfasst. Es beinhaltet ebenso zahlreiche Ton- und Videoaufzeichnungen von Zeitzeugeninterviews. Insbesondere die lebensgeschichtlichen Interviews, die die Gedenkstättenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter im Rahmen der Erarbeitung der Dauerausstellung führten, sind von großem Wert. Ferner verwahrt die Gedenkstätte auch Aufzeichnungen von Filmen, Dokumentationen und anderen audiovisuellen Berichten zum historischen Ort, ehemaligen Häftlingen und weiterführenden Themen.