25/25: „Gedenken und Konflikt“ – Konferenz am 16./17. Juni erinnert an den im vergangenen Jahr verstorbenen Historiker Bernd Faulenbach
06. Juni 2025
Nr.: 25/2025
Am 16. und 17. Juni 2025 findet in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund in Berlin die Konferenz „Gedenken und Konflikt. Erinnerung an Gewalt und Diktaturen in Deutschland und Europa“ statt, zu der die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und die Stiftung Ettersberg die interessierte Öffentlichkeit herzlich einladen. Die Konferenz ist dem Historiker und langjährigen Vorsitzenden der Fachkommission der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Bernd Faulenbach, gewidmet, der am 15. Juni 2024 verstorben ist. Anlässlich seines Todestages fragt die Tagung nach den aktuellen Herausforderungen der Gedenk- und Geschichtskultur.
Auf welchen Feldern werden Diskussionen besonders kontrovers geführt, was sind die unterschiedlichen Standpunkte? Auf welchen konzeptionellen Überlegungen beruhen sie und wie können sie in eine selbstreflexive Geschichtskultur integriert werden? Diese Fragestellungen werden am Beispiel von drei Themenfeldern diskutiert und auf die Möglichkeit der Anwendung und Weiterentwicklung der Arbeiten Bernd Faulenbachs hin befragt. Die Themenfelder sind das schwierige Wechselverhältnis von NS-Verbrechen und alliierter Besatzung an Orten zweifacher Gewaltgeschichte, der umstrittene „Europäische Tag des Gedenkens an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus“ sowie die Frage nach einer Integration kolonialistischer Gewaltgeschichte in die deutsche Geschichtskultur.
Auf dem weiten Feld der Erinnerungskultur gibt es nur wenige, die dort so intensiv und fruchtbar gewirkt haben wie Bernd Faulenbach. Der 1943 geborene Professor an der Ruhr-Universität Bochum war als engagierter Sozialdemokrat bis 2018 Vorsitzender der Historischen Kommission beim SPD-Vorstand. Neben seinem breiten wissenschaftlichen Werk prägte vor allem sein Engagement in mehreren Enquete-Kommissionen des Bundestages sowie in verschiedenen Stiftungen, Museen und Gedenkstätten die deutsche Geschichtskultur. Die „Faulenbach-Formel“, die sich erstmals 1992 in den Empfehlungen einer Expertenkommission zur Neukonzeption der brandenburgischen Gedenkstätten findet, ist bis heute Ausweis seiner Bemühungen um den Ausgleich zwischen der Aufarbeitung unterschiedlicher Gewaltkontexte und um eine Annäherung der unterschiedlichen Opfergruppen. Sie dient bis heute dazu, das schwierige Verhältnis der Vergangenheiten vor und nach 1945 auszubalancieren.
Das vollständige Tagungsprogramm finden Sie HIER.
16./17. Juni 2025
Gedenken und Konflikt. Erinnerung an Gewalt und Diktaturen in Deutschland und Europa
Konferenz anlässlich des ersten Todestages von Bernd Faulenbach
Veranstaltungsort: Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund, In den Ministergärten 3, 10117 Berlin
Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung bis 12. Juni unter: ritzow.extern(at)stiftung-bg.de
Information: www.stiftung-sbg.de
Verantwortlich:
Dr. Horst Seferens | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
16515 Oranienburg | Heinrich-Grüber-Platz | T +49 3301 810920
seferens(at)stiftung-bg.de | www.stiftung-sbg.de
Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.